HonigDer Honig ist ein altes, beliebtes Volksheilmittel, welches besonders von unseren Vorfahren hochgeschätzt wurde. Es wurde nicht allein zu allerlei Heilzwecken, sondern auch zur Bereitung von kühlenden und stärkenden Getränken benutzt. Innerlich angewandt wirkt Honig lösend, reinigend und stärkend. Nach Pfarrer Kneipp soll man den Honig als Heilmittel innerlich mit einer Beimischung von passendem Tee anwenden, weil Honig allein genommen, eine zu starke Wirkung hat.
Unsere Vorfahren griffen sofort zum Honigpflaster, wenn irgendwelche Geschwüre zum Vorschein kamen. Die Wunde wurde damit nicht allein gekühlt, sondern auch gereinigt und sehr schnell geheilt. Honigpflaster wird aus gleicher Menge Honig und Mehl durch Zusatz von ein wenig Wasser bereitet.
Bei Rheumatismus ist Honig ein ausgezeichnet schmerzstillendes und die Geschwulst zerteilendes Mittel. Er findet auf folgende Weise bei diesen Leiden Anwendung: Derselbe wird wie Salbe auf einen Leinwandlappen gestrichen, auf die kranke Stelle gelegt und mit einem wollenen Tuche verbunden. Das Pflaster wird 2-stündlich erneuert.
Bei Gicht wirkt Honig vorzüglich. (Täglich 2 Eßlöffel.)
Ein Teelöffel Honig, in ¼ l Wasser 5 min gekocht, gibt ein sehr gutes Gurgelwasser bei Halsentzündung, Schmerzen beim Schlucken oder ähnlichen Übeln. Zur Stärkung der Augen kann man auch während der Nacht eine Auflage von dieser Flüssigkeit auf dieselben machen. Ist die Auflage trocken, so muß dieselbe wieder angefeuchtet werden.
Ältere Leute sollen täglich 1-2 Gläschen Honigwasser trinken.
Statt Butter kann Honig aufs Brot gestrichen werden, da dies sehr wohlschmeckend ist und außerdem dadurch Verschleimungen der Brust gelöst werden.
Nervösen Personen ist Honig als Beruhigungs- und Schlafmittel zu empfehlen.
Kindern ist Honig am besten bekömmlich, wenn man ihnen denselben, in Wasser gelöst, zu trinken gibt.
Um Honig auf seine Echtheit zu prüfen, erwärme man in einem Fläschchen 2 Eßlöffel Honig mit 6 Eßlöffel Alkohol und schüttele diese Mischung öfter. |
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